Zum Jahr der Astronomie 2009:

Sonnenaktivität und interplanetare Raumordnung

 

Untersuchung der Sonnenfleckenaktivität im Zusammenhang mit Ordnungsstrukturen des Planetensystems

von 1700 bis 2007

 

 

 

 

Sylvia Dorn (Dipl.-Met.)

 

 

 

Januar 2009

 

 

 

 

 

 

 


 

Inhaltsverzeichnis

 

1                Einleitung. 3

2                Der 11-jährige Zyklus. 7

3                Die Rhythmus übergreifenden Schwankungen der Sonnenaktivität 9

3.1             Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen. 16

3.2             Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen. 21

4                Ausblick. 24

5                Literatur 24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Verzeichnisse

Die Daten der jährlichen Sonnenfleckenzahlen wurden freundlicherweise von Dr. Thomas K. Friedli von der Rudolf Wolf Gesellschaft/Schweiz zur Verfügung gestellt.

Alle Konstellationsberechnungen und -graphiken wurden mit der Software von H. Warm, Keplerstern Verlag, Hamburg , ausgeführt.

 

 

Tabellen:

Tab. 1            Saturn-Konjunktionen mit den mittleren Mondknoten KN1 u. KN2 (ekliptikal, geozentr.) 7

Tab. 2            Mittlere jährliche Sonnenfleckenzahlen bei Saturn-Mondknoten-Konjunktionen. 8

Tab. 3            Konjunktionen der Transsaturnier von 1700 bis 2007 (ekliptikal, geozentr.) 20

Tab. 4            Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen  von 1700 bis 2007 (ekliptikal, geozentr.) 22

 

 

Abbildungen:

Abb. 1.        Sonnenfleckenzahl und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen 1700 bis 1800. 4

Abb. 2.        Sonnenfleckenzahl und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen 1801 bis 1900. 5

Abb. 3.        Sonnenfleckenzahlen und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen von 1901 bis 2007. 6

Abb. 4.        Langsamläufer-Konstellation 1. September 1705 – Zyklus 1. 11

Abb. 5.        Langsamläufer-Konstellation 1. Juni 1717- Zyklus 2. 11

Abb. 6.        Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1727 – Zyklus 3. 12

Abb. 7.        Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1749 – Zyklus 5. 12

Abb. 8.        Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1805 – Zyklus 10. 13

Abb. 9.        Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1848 – Zyklus 14. 13

Abb. 10.      Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1871 – Zyklus 16. 14

Abb. 11.      Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1883 – Zyklus 17. 14

Abb. 12.      Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1906 - 15

Abb. 13.      Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1957 – Zyklus 24. 15

Abb. 14.      Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1700 bis 1799. 17

Abb. 15.      Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1800 bis 1899. 18

Abb. 16.      Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1900 bis 2007. 19

Abb. 17.      Sonnenflecken-Maxima und Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen (ekliptikal, geozentrisch) 23

 


1         Einleitung

Die Sonnenfleckenforschung bemüht sich heute vor allem um ein Verständnis der Prozesse im Innern, sowie an der Oberfläche der Sonne auf den Grundlagen der Physik und Astronomie, worüber es zahlreiche Veröffentlichungen gibt. Ergänzend dazu soll in der vorliegenden Untersuchung auf besondere Ordnungsstrukturen des Planetensystems hingewiesen werden, die mit dem Auftreten von Sonnenfleckenminima und –maxima einhergehen. Insbesondere wird dabei der Blick auf die langsamlaufenden Planeten und Zwergplaneten von Saturn bis Sedna am äußeren Rand unseres Sonnensystems gelenkt.

Es stehen dafür die Daten einer etwa 300jährigen Sonnenfleckenbeobachtung zur Verfügung, die vom Jahr 1700 an gerechnet bis heute 28 Sonnenfleckenzyklen umfassen. Die unterschiedliche Intensität dieser Zyklen variiert die Energieabstrahlung der Sonne und hat somit Einfluss auf das Klima der Erde, so dass eine Prognostizierbarkeit der Sonnenaktivität wünschenswert wäre.

Um den Ansatz dieser Studie besser verständlich zu machen, soll hier zunächst das besondere Verhältnis zwischen Erde und Sonne in den Vordergrund der einleitenden Betrachtung gestellt werden, da sich die Erde von allen Himmelskörpern, die die Sonne umkreisen, durch ihre einzigartige Biosphäre auszeichnet. Das tragende Element dieser Biosphäre stellt dabei die Pflanzenwelt dar, die aufgrund der Fähigkeit der Photosynthese Sonnenlicht direkt in chemische Energie umwandeln und damit anorganische Stoffe in organische überführen kann. Dies bedeutet, dass das Sonnenlicht auf der Erde in biologische Lebensprozesse eintritt, die vom Blickwinkel der Astrophysik nicht erfasst und daher auch in der Bedeutung für das gesamte Sonnensystem noch nicht entscheidend gewürdigt werden. Die lebendigen Organismen, die sich in der irdischen Biosphäre entwickeln, besitzen die Fähigkeit, die physikalischen Kräfte den eigenen strukturbildenden Lebenskräften zu unterwerfen. Die Prozesse in biologischen Organismen manifestieren daher eine höher energetische und komplexere Existenzebene als die rein physikalischen Vorgänge der mineralischen Welt. Somit kann ein lebendiger Organismus auch nicht aus der Summe seiner chemisch-physikalischen Bestandteile definiert werden, sondern allein aus dem Gesamtbild seines Strukturbauplans, dessen Sinn sich erst in der ganzheitlichen Betrachtung von Organismus und Umwelt erschließt.

Da bisher auf den anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems kein vergleichbar entwickeltes Leben gefunden werden konnte, und die Existenz der Menschheit auf der Erde ein physikalisch höchst unwahrscheinlicher Zustand und zugleich eine unfassbare, evolutionsbiologische Leistung darstellt, sollten wir ohne Übertreibung davon ausgehen können, dass die Erde in dieser Hinsicht ein Zentrum unseres Sonnensystems darstellt, dessen Bedeutung nicht in der Quantität physikalischer Masse- und Energieumsetzungen liegt, sondern in der qualitativen Entwicklung differenzierter Lebens- und Bewußtseinsformen. Es liegt bei dieser Betrachtung nun nahe, anzunehmen, dass alle Strukturzustände, auch die auf der astronomisch-physikalischen Ebene unseres Sonnensystems, in irgendeiner Weise dem „Lebenszentrum Erde“ zugeordnet sein müssten, auch die Aktivität der Sonne, von der die Biosphäre existenziell abhängt. Daher untersucht diese Studie das Auftreten besonderer, geometrisch definierter Positionen zwischen Saturn, Erde und Sonne, weist auf herausragende Konstellationen von Saturn und den noch langsamer sich bewegenden Transsaturniern im Zusammenhang mit den Sonnenfleckenminima und –maxima hin und möchte zeigen, dass die Sonnenaktivität durch ein intensiveres Studium interplanetarischer Strukturen längerfristig in den Bereich der Prognostizierbarkeit gerückt werden könnte.


Abb. 1.                     Sonnenfleckenzahl und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen 1700 bis 1800


Abb. 2.                     Sonnenfleckenzahl und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen 1801 bis 1900


Abb. 3.                      Sonnenfleckenzahlen und Saturn-Mondknoten-Konjunktionen von 1901 bis 2007


2         Der 11-jährige Zyklus

In den vorangestellten Abb. 1 bis Abb. 3 sind die Sonnenfleckendiagramme von 1700 bis 2007 dargestellt mit ihrem ausgeprägten Minima-Maxima-Rhythmus, der auf etwa 11 Jahre bestimmt werden kann.

Nun gibt es im Sonnensystem durch die Umläufe von Erde, Mond und Saturn um die Sonne eine Konstellation, bei der Saturn von der Erde aus gesehen genau in gleicher Richtung steht wie einer der beiden Schnittpunkte der Mondbahn mit der Sonnenbahn. Man bezeichnet dies als Konjunktion (0°) von Saturn mit dem auf- oder absteigenden Mondknoten (KN1 und KN2). Die Tab. 1 führt auf, zu welchen Daten diese Konjunktionen zwischen 1700 und 2050 exakt waren bzw. sein werden.

 

Tab. 1              Saturn-Konjunktionen mit den mittleren Mondknoten KN1 u. KN2 (ekliptikal, geozentr.)

 

Der Blick auf die Jahreszahlen zeigt, dass auch diese Konjunktionen jeweils einen mittleren Rhythmus von etwa 11 Jahren aufweisen. Sie sind entsprechend dem Jahr, in dem sie auftraten, in die Sonnenfleckendiagramme der Abb. 1 bis Abb. 3 auf der Jahresachse eingetragen und mit einer gestrichelten Linie wird angedeutet, welche jährliche Sonnenfleckenzahl dem Jahr des Konjunktionsereignisses  zugeordnet werden kann.

Es fällt in den Diagrammen sofort auf, dass sich die Saturn-Konjunktionen mit dem auf- und absteigenden Mondknoten in den meisten Fällen in zeitlicher Nähe zu den  Maxima und Minima der Sonnenfleckenaktivität ereigneten. In Tabelle 2 wird zu jeder Konjunktion die jährliche Sonnenfleckenzahl aufgeführt, und man sieht, welche Konjunktionen sich in Minimums- oder Maximumsnähe befinden.

 

Tab. 2              Mittlere jährliche Sonnenfleckenzahlen bei Saturn-Mondknoten-Konjunktionen

 

Rein optisch ist schon in den Sonnenfleckendiagrammen zu sehen, dass es von den 28 Zyklen nur zwei gibt, bei denen die Saturn-Mondknoten-Konjunktionen nicht deutlich in Minimum- oder Maximumnähe auftreten. Es sind dies die Zyklen 6 und 11.

Bei beiden Zyklen kommt es danach zu einer Art „Umpolung“. Vor Zyklus 6 lag die Konjunktion des aufsteigenden Mondknotens in Maximumsnähe, danach setzt eine lange Phase von 15 Zyklen ein, bei der die Konjunktion mit dem absteigenden Mondknoten in Maximumnähe auftritt. Diese Phase hat eine Unterbrechung durch dem ambivalenten Zyklus 11, auf den der 12. Zyklus als einzelner umgedreht erscheint. Zu einer weiteren „Umpolung“ kommt es erst wieder zwischen den Zyklen 23 und 24. Ab da liegen die Konjunktionen mit dem aufsteigenden Mondknoten in Maximumsnähe.

Berechnet man nach Tabelle 2 aus den 28 Sonnenfleckenzahlen in Maximumsnähe den Mittelwert, so ergibt sich gerundet der Wert 85. Das sind rund 80% des Maximumsmittelwerts aller Zyklen, der bei 106 liegt!

Die mittllere Sonnenfleckenzahl der 27 Saturn-Mondknoten-Konjunktionen in Minimumnähe beträgt dagegen nur rund 18! Diese Zahlen sprechen ganz deutlich aus, dass es sich hier wohl kaum um einen Zufall handeln kann. Die Maxima und Minima der Sonnenfleckenaktivität pendeln sich, auch wenn es zu Verschiebungen kommt, immer wieder rasch auf die Mondknotenachse ein, wenn Saturn mit ihr in Konjunktion tritt. So könnte der Rhythmus der Saturn-Mondknoten-Konjunktion ein direkter oder indirekter Impulsgeber für die Aktivitätsphasen der Sonne sein.

Wenn wir auch heute noch keine Aussagen über die kausalen Hintergründe dieses Phänomens treffen können, so eröffnet doch seine Kenntnisnahme einen neuen Blickwinkel auf die Bedeutung von Erde und Mond im Sonnensystem und fordert uns auf, unsere Forschungsfragen an die Physik und Astronomie neu zu formulieren.

3         Die Rhythmus übergreifenden Schwankungen der Sonnenaktivität

Außer der etwa 11-jährigen Periode der Sonnenfleckenaktivität fallen in den Sonnenfleckendiagrammen der Abbildungen 1-3 vor allem die Phasen stark gedämpfter Sonnenaktivität ins Auge, die Rhythmus übergreifend zum Teil über mehre Jahrzehnte anhalten. Diese Phasen zeigten auch deutliche Auswirkungen auf das Klima der Erde. Eigentümlicherweise fand eine solche Aktivitätsdämpfung der Sonne jeweils zu Beginn des 18., 19. und 20. Jahrhunderts statt, was auf eine übergeordnete Periode von 100 Jahren hinweisen würde, und die jetzt gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder aktuell werden könnte.

In den Abb. 4 bis Abb. 13 der folgenden Seiten sind die Konstellationen einiger Zyklen aus geozentrischer Sicht und mit ihren Längenpositionen zur Zeit ihrer Maxima abgebildet und zwar für die 12 langsam laufenden Planeten und Kleinplaneten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Orcus, Pluto, Varuna, 2003EL61 (Makemake), Quaoar, 2005FY9 (Haumea), Eris und Sedna  Sie werden in den Graphiken jeweils mit ihren ersten drei Buchstaben abgekürzt. Weiterhin sind die Positionen der beiden Mondknoten KN1 und KN2, sowie des Mondapogäums APO als graue Punkte eingetragen. Die beiden schwarzen Punkte kennzeichnen die Positionen des Galaktischens Zentrums GaZ unserer Milchstraße und des Supergalaktischen Zentrums GSZ (M87). Alle Himmelskörper bewegen sich normalerweise, wenn sie sich nicht gerade in einer Schleife befinden, entgegen dem Uhrzeigersinn, ebenso das Mondapogäum. Nur die beiden Mondkoten bewegen sich immer im Uhrzeigersinn.

Die Abb. 4 und Abb. 5 zeigen die Maximumskonstellationen der Zyklen 1 und 2, wobei der Bereich in der Nähe des Supergalaktischen Zentrums auffällig wird. Die Zwergplaneten EL6 und FY9 stehen sehr nah beieinander und wurden gerade vom Mondapogäum passiert. Auch Varuna und Orcus stehen im Krebs recht nah beieinander und werden in Zyklus 2 von Jupiter passiert. Es kommt im Bereich des GSZ zu einer weiteren Konzentrierung von Himmelskörpern, die zugleich durch die Rückläufigkeit des ebenfalls anwesenden Mondknotens mit diesem in Konjunktion kommen werden.

In Abb. 6 macht die Konstellation zur Zeit des Maximums des 3. Zyklus einen etwas entspannteren Eindruck. EL6 und FY9 stehen noch nah beieinander aber schon deutlich vom GSZ entfernt. Der Mondknoten hat diesen Bereich schon passiert und entfernt sich weiter, während Pluto sich annähert. Wenn er mit den beiden zwischen 1732 bis 1734 in Konjunktion tritt, befindet sich der Sonnenfleckenrhythmus am Minimum.

In Abb. 7 sieht man EL6 und FY9 sehr eng beieinander stehen, sie waren 1745/46 in Minimumsnähe zu Beginn des 5. Zyklus in exakter Konjunktion gewesen. Die Abbildung zeigt, dass während der Maximumphase eine Passage des Mondapogäums von Orcus und Varuna stattfindet, die sehr eng positioniert sind und 1754 während der Minimumphase zum Ende des 5. Zyklus in exakte Konjunktion kommen. Zwei Jahre später, noch in der Minimumsphase, jetzt zu Beginn des 6. Zyklus, tritt Pluto in Konjunktion mit Eris.

Abb. 8 zeigt für den 10. Zyklus während der Maximumsphase eine Konzentrierung von vier Langsamläufern im Bereich der Waage.

Die bisher gezeigten Beispiele der sonnenfleckenarmen Zyklen deuten darauf hin, dass Konzentrationen von Langsamläufern und Langsamläufer-Konjunktionen mit der Dämpfung der Sonnenaktivität in Verbindung stehen könnten

Ein gegenteiliges Beispiel zeigt den sonnenfleckenreichen Zyklus 14 in Abb. 9, der bei den nachfolgenden Untersuchungen durch seinen Konjunktionsreichtum auffällt. Saturn und der Mondknoten laufen am 1. Januar1848 noch auf einander zu, und wenn sie am 30. Juni 1948 schließlich in die gleiche Position kommen, findet das genau zwischen Sed und EL6 statt.

Das Sonnenfleckenmaximum des Zyklus 16 von Abb. 10 erreichte im Jahr 1870 mit 139 Punkten den höchsten Wert im 19. Jahrhundert. Der Zyklus begann 1867 mit dem Minimum und der Konjunktion Orcus und Varuna. Danach erfolgte ein steiler Anstieg der Sonnenfleckentätigkeit. Im Februar 1871 trat die Saturn-Mondknoten-Konjunktion ein und die Abbildung zeigt, das Saturn während der ersten Phase der Sonnenfleckenabnahme in Konjunktion mit Varuna (1871) und Orcus (1872) kommen wird. In das Jahr 1872 fällt auch die seltene Konjunktion von FY9 mit Sedna, dem am weitesten von der Sonne entfernten Himmelskörper Danach setzt ein steiler Abfall der Sonnenfleckentätigkeit ein.

Das Maximum des Zyklus 17 ist wieder stark gedämpft. Der Zyklus begann mit der seltenen Konjunktion von Pluto mit EL6 im Jahr 1878 in der Minimumsphase. 1882 findet sowohl die Konjunktion von Saturn mit dem absteigenden Mondknoten als auch mit Neptun statt. Abb. 11 vermittelt davon noch einen Eindruck.

Das 20. Jahrhundert begann, wie oben erwähnt, mit  nur schwach aktiven Sonnenfleckenzyklen. Abb. 12 zeigt das enge Beisammenstehen von Mondknoten, Varuna und Saturn Ende Wassermann während der Maximumphase, sowie von EL6 und Neptun Anfang Löwe.

Das stärkste Maxima des 20. Jahrhunderts wurde im 24. Zyklus, Abb. 13, mit 190 Punkten erreicht. Der Zyklus begann wiederum mit einer seltenen Konjunktion an seinem Minimum, Pluto 0° EL6,  und gestaltete sich dann in einer zeitlich verkürzten und steilen Form aus. Es sind sonst keine weiteren Planetenkonzentrationen während der Maximumphase vorhanden.

 

Die Betrachtungen der Konstellationen machen deutlich, dass sich die Raumabschnitte in den Kosmogrammen vor allem dadurch unterscheiden, dass sie von den langsam laufenden Himmelskörpern in unterschiedlicher Dichte belegt sind. Je dichter die Anordnung , desto gehäufter werden in begrenzten Zeiträumen Konjunktionen durch die schneller laufenden Planeten eintreten. Dass Konjunktionen mit der Dämpfung der Sonnenaktivität zusammenhängen könnten, wurde schon erwähnt. Jetzt gilt es, dies auch quantitativ sichtbar zu machen.

Abb. 4.                     Langsamläufer-Konstellation 1. September 1705 – Zyklus 1

 

Abb. 5.                     Langsamläufer-Konstellation 1. Juni 1717- Zyklus 2

Abb. 6.                     Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1727 – Zyklus 3

Abb. 7.                     Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1749 – Zyklus 5

Abb. 8.                     Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1805 – Zyklus 10

Abb. 9.                     Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1848 – Zyklus 14


Abb. 10.                  Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1871 – Zyklus 16

 

 

Abb. 11.                 Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1883 – Zyklus 17

 

 

Abb. 12.                 Langsamläufer-Konstellation 1. Januar 1906 -

 

 

Abb. 13.                 Langsamläufer-Konstellation 1. Juli 1957 – Zyklus 24

 

 

3.1        Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen

In Tab. 3 auf Seite 20 sind alle Konjunktionen der Transsaturnier zwischen 1700 und 2007 aufgeführt. Geozentrisch gesehen treten manche Konjunktionen wegen der Schleifenbildung dreimal innerhalb von ein bis zwei Jahren auf. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde für diese Tabelle immer nur die mittlere Konjunktion berücksichtigt und die mittlere Sonnenfleckenzahl des jeweiligen Jahres dazu notiert.

Da nur in der Größenordnung von Jahren gearbeitet wird, unterscheidet sich diese geozentrische Tabelle kaum von einer heliozentrischen, da durch die weite Entfernung der Transsaturnier von Sonne und Erde sich die exakten Konjunktionstermine für Sonne und Erde nur um kurze Zeitspannen verschieben.

In den Abb. 14 bis Abb. 16 sind die Sonnenfleckenzahlen der Jahre, in denen die seltenen Langsamläufer-Konjunktionen stattfanden, in Säulendiagrammen sichtbar gemacht, und es sind auch die Mittelwertslinien der Sonnenfleckenmaxima (106), -minima (7) und der allgemeinen jährlichen Sonnenfleckenzahl (57) zwischen 1700 und 2007 eingetragen.

So kann man bei den 19 violetten Säulen der Kuiper-Konjunktionen sehr rasch erkennen, dass nur eine einzige in der Maximumphase eines Zyklus vorkommt. Es ist die 1872 aufgetretene Sedna- FY9 –Konjunktion im 16. Zyklus. Nur 4 Säulen erreichen oder überschreiten knapp die Mittelwertslinie, d.h. 14 von 19 Konjunktionen, das sind ca. 74 %, spielen sich in den Minimumsphasen der Zyklen ab. Die mittlere jährliche Sonnenfleckenzahl bei Kuiperkonjunktionen beträgt daher nur rund 34. Das ist eine deutliche Aussage.

Es gibt in dem beobachteten Zeitraum nur sieben Neptun-Konjunktionen (grüne Säulen)., davon überschreitet auch nur einer (Neptun-Eris 1848) den Maximummittelwert im 14. Zyklus, zwei überschreiten den allgemeinen SF-Mittelwert, vier sind dem Mininumbereich zuzuordnen. Der SF-Mittelwert bei Neptun-Konjunktionen liegt bei 54, ohne den Ausreißer von 1848 läge er bei 42.

Von den 21 Uranus-Konjunktionen (hellblaue Säulen) überragen zwei den SF-Mittlelwert der Maxima, eine Säule nähert sich ihm. Es sind dies die Uranus-Eris-Konjunktion 1727 im 3. Zyklus, die Uranus-Quaoar-Konjunktion 1738 im 4. Zyklus und die Uranus-Orcus-Konjunktion 1946 im 23. Zyklus. 6 Säulen liegen um den Mittelwert, während die restlichen 12 wieder den Minimumsphasen der Zyklen zuzuordnen sind. Der SF-Mittelwert für Uranus-Konjunktionen liegt bei 49, ohne die beiden Ausreißer von 1727 und 1738 läge er bei 41.

Fasst man Kuiper-, Neptun- und Uranuskonjunktionen zusammen, so kann man sagen, dass sich von 47 Konjunktionen 30 Fälle nahe oder in den Minimumsphasen der Zyklen abspielen, das entspricht 64 %, also in nahezu zwei Drittel der Fälle.

Es ist aber ein sehr prägnanter Unterschied zwischen den Kuiper-Konjunktionen und den Konjunktionen von Uranus und Neptun festzustellen, der zeigt, dass die Kuiper-Kleinplaneten tatsächlich einen eigenen Bereich markieren, der für die Sonne und das ganze System von außerordentlicher Bedeutung zu sein scheint.

 


Abb. 14.                 Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1700 bis 1799

Abb. 15.                 Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1800 bis 1899

Abb. 16.                 Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen 1900 bis 2007


Tab. 3              Konjunktionen der Transsaturnier von 1700 bis 2007 (ekliptikal, geozentr.)

 


3.2        Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen und Sonnenfleckenzahlen

Nun soll das Feld der Konjunktionen noch um die Saturn-Konjunktionen erweitert werden, und gleichzeitig soll eine weitere Variante der Darstellung in einem Diagramm den Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Konjunktionen sichtbar machen.

Es wird wieder bewusst vom geozentrischen Standpunkt ausgegangen, und dieses Mal werden auch die Schleifenbildungen berücksichtigt. Das heißt, eine Vielzahl der Konjunktionen tritt drei Mal in Erscheinung. Dies ist in Tab. 4 zu sehen, wo in chronologischer Reihenfolge alle Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen von 1700 bis 2007 aufgelistet sind. Die Anzahl der Konjunktionen je Zyklus wird dann zusammen mit der Sonnenfleckenzahl des Maximums des jeweiligen Zyklus in 0 in einem Diagramm dargestellt.

Es kommt in 0 gut zum Ausdruck, dass die Kurve der SF-Maxima und die Anzahl der Konjunktionen, fortschreitend von Zyklus zu Zyklus, sich in der Regel gegenläufig verhalten! Von den 28 Zyklen bestätigt sich in 20 Fällen die Gegenläufigkeit! Auch wenn sie teilweise nur schwach ausgeprägt ist, die Grundtendenz ist zweifelsfrei zu erkennen.

Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass die Gegenläufigkeit aus dem Takt gerät, wenn die Anzahl der Konjunktionen von Zyklus zu Zyklus zu starke Unterschiede aufweist, wie zwischen den Zyklen 11 und 12, wo eine Differunz von 14 Konjunktionen auftritt. Die Sonne konnte möglicherweise nicht so schnell reagieren und „feuerte“ dafür einen Zyklus länger bis zum 13. hoch, obwohl hier die Anzahl der Konjunktionen wieder gestiegen war. So erzeugte auch der im anschließenden 14. Zyklus ernorme Anstieg der Konjunktionen zunächst nur einen flachen Abfall der Aktivität, aber dafür auch einen Zyklus weiter bis zum 15. Danach trat wieder eine weitgehend regelmäßige Gegenläufigkeit ein. Beim letzten, dem 28. Zyklus, fällt auf, dass trotz gleich bleibender Konjunktionenzahl die Sonnenfleckentätigkeit abgenommen hat.

Die aufgedeckten Phänomene sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, wie sehr das ganze Sonnensystem eine in sich empfindsam reagierende Einheit bildet. Dabei dürften es kaum die kleinen Massen dieser Zwergplaneten am äußersten Rand unseres Sonnensystems sein, die die Reaktionen des riesigen Sonnenballs hervorrufen. Sondern es darf vermutet werden, dass die Bewegungen der Planeten und Kleinplaneten im interplanetaren Raum geometrische Strukturflüsse anzeigen, deren physikalische Wirkungen der Newton’schen Physik überlagert sind, und deren Zentrum die Erde stehen könnte.

Im Rahmen dieser Studie sind nur die Konjunktionen von Saturn und den Transsaturniern erfasst worden. Es ist klar, dass die Arbeit weiter ausgedehnt werden muss auf Jupiter, die schnell laufenden Planeten Mars bis Merkur, und auch der Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sollte mit einbezogen werden. Man wird noch komplexere Darstellungsmöglichkeiten entwickeln müssen, die auch mehr als nur die 0°-Positionen erfassen, um ein differenziertes Bild der Zusammenhänge zu erreichen.

 


Tab. 4              Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen  von 1700 bis 2007 (ekliptikal, geozentr.)


Abb. 17.                 Sonnenflecken-Maxima und Saturn-Transsaturnier-Konjunktionen (ekliptikal, geozentrisch)

 


4         Ausblick

Die Erschließung physikalischer Zusammenhänge bestimmter Raumordnungs-strukturen mit der Sonnenaktivität verlangt eine Erweiterung des physikalischen Blickwinkels, die in der theoretischen Physik bereits teilweise umgesetzt wird. Sie führt zur Entwicklung eines neuen Raumverständnisses, bei dem die Vorstellung eines durchgehenden Kontinuums aufgegeben und die Gliederung des Raumes in diskrete Bereiche unterschiedlicher Dimensionalität immer wahrscheinlicher wird. Darauf weist z. B. die bekannte amerikanische Physikerin Lisa Randall hin, die in ihren theoretischen Untersuchungen zur Gravitation bei einer zugrunde gelegten 5-Dimensionalität Aufsehen erregende Ergebnisse erzielte. Sie geht davon aus, dass der Raum durch sogenannte Branen in Bereiche unterschiedlicher Metrik gegliedert wird. Die Branen werden als beweglich angesehen und sollen durch eine unterschiedliche Permeabilität für Gravitationskräfte gekennzeichnet sein, wodurch von diesen Branen selbst Gravitationswirkungen ausgehen könnten.

Der deutsche, im Jahr 2001 verstorbene Physiker Burkhard Heim führte in seinen über Jahrzehnte währenden Forschungsarbeiten die vollständige Geometrisierung und Quantisierung der Physik durch und zeigte, dass zur exakten Beschreibung des physikalischen Raums mit mindestens 6 Dimensionen gerechnet werden muss und dass damit die Vorstellung eines „Urknalls“ zu Beginn des Universums nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, der sich noch zwangsläufig aus einer 4-dimensionalen Betrachtungsweise ergibt.

Eine Geometrisierung der Physik im makroskopischen Bereich des interplanetaren Raums könnte zu der Auffassung führen, dass es auch im Zusammenhang mit Gravitationskräften zu einer Art „Optik“ kommt, ähnlich wie wir das beim Licht kennen, wenn es durchsichtige Medien unterschiedlicher Materialität durchdringt. In den verschiedenen Medien erfährt das Licht gewissermaßen eine unterschiedliche Metrik, die wir als Brechung des Lichts erleben. Je nach den Winkelbildungen mit denen das Licht auf die Grenze eines neuen Mediums auftrifft und dann wieder austritt, kann dies z. B. zu einer Fokusierung der Lichtstrahlen führen und damit erhebliche physikalische Wirkungen hervorrufen. Ganz ähnlich könnte es mit Gravitationskräften gehen, die im Sonnensystem die durch die Umlaufbahnen markierten Bereiche der Planeten durchqueren und diese als Bereiche unterschiedlicher Dimensionalität erleben. Hier eröffnet sich ein ganz neues Forschungsfeld.

 

5         Literatur

Ludwiger, I. von: Das neue Weltbild des Physikers Burkhard Heim. Komplett-Media

                           München 2006

Malberg, H. Beiträge des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin/ Berliner

                  Wetterkarte e.V.

                  Über den dominierenden solaren Einfluss auf den Klimawandel seit 1701. SO

                  27/07

                  Die unruhige Sonne und der Klimawandel. SO 20/08

                  Über die kritische Grenze zwischen unruhiger und ruhiger Sonne und ihre

                  Bedeutung für den Klimawandel SO 03/09

Randall, L.: Verborgene Universen. S.Fischer, Frankfurt am Main 2006

Warm, H. :Die Signatur der Sphären. Keplerstern Verlag Hamburg 2001